Werkstattreihe “Innenstadt und Kultur”

Werkstattreihe “Innenstadt und Kultur”

2024 fand eine gemeinsame Workshop-Reihe der Ministerien für Infrastruktur (MIL), Kultur (MWFK), Wirtschaft (MWAE) und Denkmalschutz (BLDAM) statt. Die Reihe bestand aus drei Veranstaltungen zu den Themen Innenstadt, Kultur und Kreativwirtschaft.

Werkstattveranstaltung am 30. Mai 2024

Die erste Werkstattveranstaltung stellte die Frage, wie die Kultur- und Kreativwirtschaft Innenstädte revitalisieren und zur Bekämpfung von Leerständen beitragen kann. Ein Keynote-Beitrag präsentierte das „Netzwerk Zukunftsorte“, das Projekte zur Umnutzung von Leerständen, vor allem in ländlichen Gebieten, fördert. Damit sollen Kreativorte geschaffen werden, die Wohnen, Arbeiten und Gemeinschaft verbinden. Beispiele wie das E-Werk in Luckenwalde und das MietWerk in Potsdam zeigen innovative Ansätze, die durch stärkere politische Unterstützung und passgenaue Förderprogramme unterstützt werden sollen.

Praxisbeispiele aus Brandenburg, wie die „Andere Welt Bühne“ in Strausberg und das Kulturzentrum „Das Haus“ in Niedergörsdorf, verdeutlichen, wie Leerstand kreativ genutzt wird. In Brandenburg an der Havel und Cottbus werden Kulturnutzungen in Stadtentwicklungsprojekte integriert, während Beeskow auf Feste zur Belebung der Innenstadt setzt.

In der Podiumsdiskussion wurde die Bedeutung von Netzwerkarbeit, wirtschaftlicher Denkweise und der Unterstützung durch „Kümmerer“ vor Ort betont. Es wurde vorgeschlagen, einen Handlungsleitfaden zu entwickeln, um die politische Akzeptanz für Kulturnutzungen in Innenstädten zu stärken. Die Veranstaltung schloss mit dem Ausblick auf die Fortsetzung der Werkstattreihe im August 2024 und der Betonung der Rolle der Kommunen bei der Koordination von Projekten.


Podiumsdiskussion der Werkstattveranstaltung im Mai 2024, Bilder © Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung


Werkstattveranstaltung am 26. August 2024 – Finanzierungs- und Förderfragen

Die zweite Werkstattveranstaltung beschäftigte sich mit Finanzierungs- und Förderfragen in der Kultur- und Kreativwirtschaft, öffentlicher Kulturinfrastruktur und historischer Bausubstanz. Einleitend wurde die Bedeutung von Kooperationen betont, ebenso wie die Notwendigkeit einer klaren Übersicht über verfügbare Fördermöglichkeiten und Ressourcen. Es wurde hervorgehoben, dass Stadtentwicklung nicht nur eine Aufgabe der Landesverwaltung sei, sondern aktive Beteiligung der Kommunen erfordere.

In den Keynotes wurden wichtige Finanzierungsfragen beleuchtet. Die Bedeutung von Kooperationen und Nutzungskonzepten wurde betont, ebenso wie die Herausforderungen bei der Denkmalpflege und die Notwendigkeit einer frühzeitigen Abstimmung.

Der erste Thementisch beschäftigte sich mit der Finanzierung der Kultur- und Kreativwirtschaft, insbesondere mit der Leerstandsbelebung und nachhaltigen Finanzierungsmodellen. Erfolgreiche Beispiele aus verschiedenen Städten wurden diskutiert, und die Bedeutung flexibler Förderprogramme hervorgehoben. Der zweite Thementisch fokussierte sich auf die Entwicklung öffentlicher Kulturinfrastruktur, wobei ein erfolgreiches Beispiel für eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren genannt wurde. Hürden wie baurechtliche Genehmigungen und die Notwendigkeit, Eigenmittel bereitzustellen, wurden thematisiert.

Der dritte Thementisch behandelte die Finanzierung und Förderung historischer Bausubstanz, wobei die komplexe Förderlandschaft und bürokratische Hürden kritisch betrachtet wurden. Lösungsansätze wie Kooperationen, die abschnittsweise Sanierung und frühzeitige Beratung wurden vorgeschlagen.

Abschließend wurde betont, dass Kultur als integraler Bestandteil lokaler Konzepte etabliert werden muss und die Zusammenarbeit weiter vertieft werden soll.


Werkstattveranstaltung am 25. November 2024 – Planen und genehmigen

Die dritte Werkstattveranstaltung konzentrierte sich auf die Entwicklung eines praxisorientierten Leitfadens zur Verbindung von Innenstadtentwicklung und Kultur/Kreativwirtschaft. Die bisherigen Veranstaltungen hoben die Bedeutung von Kultur zur Belebung städtischer Räume und die Herausforderungen des Denkmalschutzes hervor.

Es wurde über Lärmschutzauflagen, die nachhaltige Sanierung von Leerständen und die Herausforderungen bei der Umnutzung von Gebäuden berichtet. Weitere Beispiele zeigten erfolgreiche Kulturprojekte trotz bürokratischer Hürden.

Am ersten Thementisch wurde Lärmbelästigung durch Kulturveranstaltungen und die Notwendigkeit eines „Kulturschutzgesetzes“ thematisiert. Der zweite Tisch behandelte die Förderung öffentlicher Kulturinfrastrukturen und die rechtliche Integration von Kulturstätten mit hohen Lärmemissionen.

Der dritte Tisch fokussierte sich auf die Vereinbarkeit von kulturellen Nutzungen und Leerstandsaktivierung, wobei Kommunikation und temporäre Nutzungsmöglichkeiten im Vordergrund standen.

Abschließend wurde die Bedeutung von Kommunikation und dezentralen Anlaufstellen betont. Der Leitfaden des Landes soll als Unterstützung dienen, und der Wettbewerb „Bündnis lebendige Innenstädte“ wird 2025 fortgesetzt. In der nächsten Phase werden die gewonnenen Erkenntnisse weiter konkretisiert und die Teilnehmenden eingebunden.